GS Die Genossenschaft eG: Mit neuem Namen in die Zukunft
veröffentlicht im Genossenschafts-Magazin Weser-Ems, Ausgabe 10/2023
Die GS agri eG firmiert um. Auf der Generalversammlung zeigten sich Vorstand und Aufsichtsrat zufrieden. Die Herausforderungen sind aber groß.
Die GS agri (Schneiderkrug) zeigte sich mit dem Geschäftsverlauf in 2022 zufrieden. Auf der Generalversammlung der Genossenschaft im September zogen der Aufsichtsratsvorsitzende Thomas Gardewin und der geschäftsführende Vorstand Cord Schiplage angesichts der Herausforderungen eine positive Bilanz. Durch die teilweise starken preisbedingten Zuwächse konnte die Genossenschaft 2022 einen Umsatz von rund 542 Millionen Euro mit einem guten wirtschaftlichen Ergebnis erwirtschaften. Für 2023 rechnet der Vorstand allerdings mit einem deutlich rückläufigen Umsatz und einem schwächeren operativen Ergebnis.
Die Mitglieder beschlossen zudem die Umfirmierung der GS agri eG. Zukünftig lautet ihr Name „GS Die Genossenschaft eG“. „Dieser Schritt ist die konsequente Weiterführung der 2021 etablierten Markenstrategie. GS agri ist und bleibt ein zentraler und wichtiger Bestandteil der Genossenschaft, jedoch wollen wir nicht auf diesen reduziert werden. Die neue Firmierung soll dies unterstreichen und die Identifikation mit der GS als Genossenschaft stärken“, erklärte Cord Schiplage.
Mehr Biofutter – rückläufiger Absatz bei konventioneller Ware
Beim konventionellen Mischfutter gab es 2022 erneut Rückgänge. Insgesamt wurden laut Vorstand rund 510.000 Tonnen verkauft und damit rund 30.000 Tonnen weniger als im Vorjahr. Dies sei vor allem auf die sinkenden Mengen bei Schwein, Pute und Rind zurückzuführen. Der Bereich Sauen- und Ferkelfutter habe sich entgegen dem allgemeinen Trend positiv entwickelt. Perspektivisch werde die stärkere Vernetzung innerhalb der Wertschöpfungskette zusammen mit verschiedenen Partnern eine immer wichtigere Rolle in der Sicherung der Marktanteile spielen. Der Bereich Biofuttermittel dagegen verbuchte die Genossenschaften laut Geschäftsbericht eine Steigerung des Absatzes um rund zehn Prozent auf rund 53.000 Tonnen. Dieser Trend zog sich durch alle Tierarten. Weitere 40.000 Tonnen Biofutter wurden danach über die Tochtergesellschaft Bio Eichenmühle GmbH & Co. KG abgesetzt.
Landwirtschaft mit 40 Prozent mehr Umsatz
Der Bereich Landwirtschaft habe eine Umsatzsteigerung von rund 40 Prozent auf knapp 31 Millionen Euro verzeichnet. Dies sei hauptsächlich auf die Preisexplosionen bei Düngemitteln zurückzuführen. In den Bereichen Pflanzenschutz und Saatgut haben man trotz eines stagnierenden Marktes Marktanteile hinzugewinnen können. Das Veränderungstempo sei dabei unglaublich hoch ebenso wie der Wille zur Innovation und Weiterentwicklung. Deshalb setzt die Genossenschaft auf den Ausbau ihrer Beratungskompetenz und der Serviceangebote. Die jüngst in Betrieb genommene Handelsplattform akoro werde zu einer positiven Geschäftsentwicklung beitragen.
Baustoffe, Märkte und Energie stabil
Der Baustoffhandel konnte im vergangenen Jahr seinen Umsatz trotz eines rückläufigen Marktvolumens leicht ausbauen und einen Umsatz von knapp 42 Millionen Euro erwirtschaften. Die Raiffeisen-Märkte zeigten eine stabile Entwicklung mit einem Umsatz von rund 7,3 Millionen Euro auf Vorjahresniveau. Der Geschäftsbereich energie habe trotz volatiler Preise einen wichtigen Anteil an der regionalen Versorgung mit Energie- und Brennstoffen leisten können. Der Absatz habe sich bei rund 113 Millionen Litern an umgesetzten Mineralölerzeugnissen stabil entwickelt.
In der gesamten Genossenschaft wurden neben dem Tagesgeschäft laut Vorstand große Entwicklungsschritte unternommen. Dies gelte für die Digitalisierung ebenso wie für die Prozessoptimierung und für die Standorte selbst. „Wir investieren bereits heute viel Energie und Geld in Zukunftsprojekte, um unsere Mitglieder und Kunden nachhaltig für die Zukunft zu positionieren“, sagte Cord Schiplage.